Fehlsichtigkeit

Kurzsichtigkeit (Myopie)

Wenn Sie Objekte in nahen Entfernungen problemlos erkennen, aber Straßenschilder oder die Schrift an der Schultafel kaum entziffern können, sind Sie wahrscheinlich kurzsichtig (myop).

Das Wort „Myopie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „geschlossene Augen“. Tatsächlich ist eines der häufigsten Zeichen für Kurzsichtigkeit das Zusammenkneifen der Augen, um entfernte Objekte besser erkennen zu können.
Kurzsichtigkeit ist keine Krankheit, es heißt auch nicht, dass man „schlechte Augen“ hat. Es besagt einzig und alleine, dass die Brechkraft des Auges zu hoch ist. Deshalb ist das Auge im entspannten Zustand bereits auf eine nähere Entfernung als normal eingestellt. Dieses Zuviel an Brechkraft wird, wenn möglich, durch Minuslinsen kompensiert.

Wodurch wird Kurzsichtigkeit verursacht?

Der häufigste Grund für Kurzsichtigkeit liegt in der Bauweise des Augapfels: Er ist zu lang. Ein weiterer, weniger häufiger Grund ist, dass die Hornhaut, das „Fenster“ des Auges, zu stark gekrümmt ist.

Wie beeinflusst Kurzsichtigkeit das Sehen?

Unsere Fähigkeit zu „sehen“ beginnt, wenn Licht durch die Hornhaut ins Auge eintritt. Die Gestaltung der Hornhaut, der Linse und des Augapfels tragen dazu bei, das Licht derart zu bündeln, dass es exakt auf der Netzhaut auftrifft und dort ein scharfes Bild liefert. Wenn Sie jedoch kurzsichtig sind, treffen sich die Lichtstrahlen eines optisch unendlich weit entfernten Objektes bei entspanntem (nicht akkommodiertem) Auge schon vor der Netzhaut (Retina) zu einem scharfen Bild. Nach diesem „Treffpunkt“ gehen die Strahlen wieder auseinander, und deshalb entsteht auf der Netzhaut ein „Unschärfescheibchen“ von jedem Bildpunkt des angeblickten Objekts – das Bild ist unscharf!

Wer ist von Kurzsichtigkeit betroffen?

Da das Auge während der Kindheit und Jugend noch wächst, entsteht eine Kurzsichtigkeit fast ausschließlich vor dem Alter von 20 Jahren bzw. man geht davon aus, dass das Augenwachstum dann abgeschlossen ist und eine bestehende Kurzsichtigkeit eigentlich nicht mehr wesentlich stärker werden dürfte.

Oft steigt die Kurzsichtigkeit während extremer Wachstumsschübe ebenfalls stark, um sich dann im Erwachsenenalter auf einen Wert einzupendeln. Während der Jahre des schnellen Wachstums kann ein häufiger Wechsel der Brillengläser oder Kontaktlinsen notwendig sein, um immer bestmögliches Sehen zu garantieren.

Wie wird die Kurzsichtigkeit entdeckt?

Kurzsichtigkeit wird oft vermutet, wenn der Lehrer feststellt, dass das Kind beim Blick an die Tafel die Augen immer „so komisch zusammenkneift“, oder wenn ein Kind beim Schulsehtest schlecht abschneidet. Ein ausführlicher Sehtest und eine Untersuchung der Augen beim Augenarzt werden den Grad der Kurzsichtigkeit und eventuelle weitere Unstimmigkeiten enthüllen bzw. ausschließen.
Regelmäßige Sehtests und Augenuntersuchungen sollten erfolgen, nachdem die Kurzsichtigkeit entdeckt wurde, um eine veränderte Situation stets schnell erfassen zu können und ggf. eine neue Brillen- oder Kontaktlinsenstärke zu verordnen. Eine Verschlechterung des Sehens darf das tägliche Leben, vor allem bei Kindern und Jugendlichen, nicht beeinflussen.

Wie kann man darauf reagieren?

Konkave Korrektionsgläser oder Kontaktlinsen werden verordnet, damit das Licht weniger stark gebrochen in das Auge eintritt und dann genau auf die Netzhaut gebündelt werden kann, wo als Folge ein scharfes Bild entsteht.

Wie wird die Kurzsichtigkeit mein Leben beeinflussen?

Wenn Sie zum ersten Mal eine Brille oder Kontaktlinsen mit Minuswirkung tragen, werden Sie erst mal überrascht sein, wie klar Sie sehen. Nach ein paar Tagen werden Sie sich völlig an die neue Situation gewöhnt haben, und die Tatsache, dass Sie kurzsichtig sind, wird Ihr Leben nicht weiter beeinträchtigen. Trotzdem sind stark kurzsichtige Personen teilweise in der Berufswahl eingeschränkt (z. B. Piloten).

Kurzsichtigkeit bei Kindern

Schulkinder können Sehprobleme verschiedenster Ausprägung haben. Wenn Sie eine Sehschwäche bei Ihrem Kind vermuten, ist es zunächst unerlässlich, durch eine ausführliche Augenuntersuchung die Art des Sehfehlers festzustellen und Augenkrankheiten auszuschließen. Mit der richtigen Korrektion wird Ihr Kind das bestmögliche Sehen erreichen und genießen können.

Wie Sie Ihrem Kind helfen können, mit der Kurzsichtigkeit richtig umzugehen:
Vermeiden Sie Sätze wie „Du hast nun mal schlechte Augen“. Erklären Sie Ihrem Kind stattdessen, dass seine Augen das Licht einfach anders bündeln und deshalb beispielsweise Linsen als Unterstützung dienen.
Benutzen Sie Zeichnungen und Bilder, um dem Kind leichter verständlich zu machen, wie ein anders geformter Augapfel die Ursache für Kurzsichtigkeit sein kann.
Machen Sie die Brillen- oder Kontaktlinsenauswahl zum spaßigen Erlebnis für Ihr Kind.
Betrachten Sie die Kontaktlinse als eine echte Alternative zur Brille.
Schränken Sie die Aktivitäten Ihres Kindes nicht aufgrund des Sehfehlers ein.
Schließen Sie das Kind in Unterhaltungen über sein Augenlicht mit ein und weisen Sie es an, darauf zu achten, ob sich an der Sehschärfe etwas ändert.

Weitsichtigkeit (Hyperopie)

Wenn Sie Gegenstände in der Ferne klar erkennen, aber Probleme haben, Dinge in der Nähe gut zu sehen, könnten Sie weitsichtig oder hyperop sein.
Meistens wird die Weitsichtigkeit jedoch erst in späteren Jahren entdeckt, da man, solange die Linse noch flexibel genug ist, diesen Sehfehler bis zu einem gewissen Grad durch Akkommodation ausgleichen kann.

Das ständige Akkommodieren kann jedoch Kopfschmerzen, nach längeren Lesephasen auch verschwommenes Sehen und ähnliche Beschwerden verursachen, da es sich um eine ständige Anstrengung handelt. Kinder werden möglicherweise ungern lesen, da sie es als schwierig betrachten.
Weitsichtigkeit ist keine Krankheit und man hat auch nicht „schlechte Augen“. Es bedeutet ganz einfach, dass die Abbildung im Auge von der Norm abweicht.

Was verursacht Weitsichtigkeit?

Im Allgemeinen wird die Weitsichtigkeit durch ein zu kurzes Auge verursacht, manchmal auch durch eine zu wenig gekrümmte Hornhaut. Warum das Auge von der „Normform“ abweicht, ist noch nicht exakt bekannt, aber die Neigung zur Weitsichtigkeit scheint vererbbar zu sein. Daneben können andere Faktoren eine Rolle spielen, aber sicher eine weniger wichtige als die Vererbung.

Wie wirkt sich die Weitsichtigkeit auf das Sehen aus?

Unsere Fähigkeit zu „sehen“ beginnt, wenn Licht durch die Hornhaut ins Auge eintritt. Die Gestaltung der Hornhaut, der Linse und des Augapfels tragen dazu bei, das Licht derart zu bündeln, dass es exakt auf der Netzhaut auftrifft und dort ein scharfes Bild liefert.

Wenn Sie jedoch weitsichtig sind, treffen sich die Lichtstrahlen eines optisch unendlich weit entfernten Objektes bei entspanntem (nicht akkommodiertem) Auge erst hinter der Retina (Netzhaut) zu einem scharfen Bild. Da die Strahlen vor ihrem „Treffpunkt“, also auch auf der Netzhaut, noch sozusagen einzeln verlaufen, entsteht auf der Netzhaut ein „Unschärfescheibchen“ von jedem Bildpunkt des angeblickten Objekts – das Bild ist unscharf!

Bei geringen Weitsichtigkeiten wird die Linse automatisch veranlasst, sich zu krümmen, also zu akkommodieren, damit wieder ein scharfes Bild auf der Netzhaut erscheint.

Das Gleiche, aber ohne das Auge zusätzlich anzustrengen, bewirken konvexe Korrektionsgläser oder Kontaktlinsen, die das Licht stärker bündeln, sodass es letztendlich genau auf die Netzhaut fokussiert wird.

 

Wer ist von Weitsichtigkeit betroffen?

Sehr viele Menschen sind weitsichtig, ohne es zu bemerken, da sie es ja ausgleichen können. Trotzdem leiden diese Menschen oft darunter, ohne es zu wissen. Durch die ständige Anstrengung, um immer scharf sehen zu können, entstehen Kopfschmerzen, die selten den Augen zugeschrieben werden. Erst wenn die Weitsichtigkeit nicht mehr durch die Augenlinse ausgeglichen werden kann oder wenn sehr viel in der Nähe gearbeitet wird, macht sich die Weitsichtigkeit auch in unscharfem Sehen bemerkbar, und man lässt seine Augen testen. Das ist natürlich eigentlich der falsche Weg.

Wie kann man feststellen, ob eine Weitsichtigkeit vorliegt?

Die Weitsichtigkeit wird selten in Schulsehtests festgestellt, da dort normalerweise nur das Sehen in die Ferne geprüft wird. Ein ausführlicher Sehtest beim Augenoptiker oder Augenarzt wird Ihre Weitsichtigkeit ans Tageslicht bringen.

Wie kann man darauf reagieren?

Konvexe Linsen – Brillengläser oder Kontaktlinsen – helfen dem Auge, die Lichtstrahlen exakt auf die Netzhaut zu bündeln. Um die optimale Versorgung Ihrer Augen zu gewährleisten, wird Ihnen der gewissenhafte Augenoptiker oder Augenarzt einige Fragen zu Ihrem Lebensstil, zur Berufstätigkeit, zu Ihren täglichen Aktivitäten und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand stellen. Mit Ihren Angaben und Ihrer Zusammenarbeit werden die Lösungen gefunden, die Ihnen bestmögliches und komfortables Sehen ermöglichen.
In den empfohlenen Abständen sollten Sie zu einer Routineüberprüfung erscheinen, damit Änderungen rechtzeitig bemerkt werden.

Wie wird sich die Weitsichtigkeit auf Ihr Leben auswirken?

Nachdem Sie sich an Ihre neuen Kontaktlinsen oder Brille gewöhnt haben, wird Ihr Leben eigentlich so weitergehen wie bisher, mit dem Vorteil, dass Sie ohne Anstrengungsbeschwerden eine klare Sicht genießen können.

Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)

Was ist eine Hornhautverkrümmung?

Hornhautverkrümmung gehört zu den sogenannten refraktiven Sehfehlern, d. h., das Licht wird im Auge nicht korrekt gebrochen und auf die Netzhaut projiziert. Hornhautverkrümmung ist häufig mit Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit kombiniert, also Sehfehlern, die ebenfalls aus falscher Lichtbrechung resultieren.

Wodurch wird eine Hornhautverkrümmung verursacht?

Eine Hornhautverkrümmung entsteht gewöhnlich, wenn die Hornhaut, der vordere, transparente Bereich der Augenoberfläche, unregelmäßig gekrümmt ist. Normalerweise ist die Hornhaut leicht und gleichmäßig in allen Richtungen gekrümmt, und das Licht, das durch die Hornhaut (Cornea) in das Auge eintritt, wird an jeder Stelle gleich gebrochen.

Bei einer Hornhautverkrümmung ist die äußere Oberfläche der Hornhaut in einer Richtung stärker gekrümmt als in der anderen. Diese Richtungen stehen in der Regel senkrecht zueinander. Man spricht von Hauptschnitten oder auch Meridianen. So kann die Cornea z. B. im horizontalen Hauptschnitt einen längeren Krümmungsradius aufweisen als im senkrechten Hauptschnitt. Die Hornhaut ähnelt also in ihrer Gestalt eher einem Rugby-Ball als einem Fußball.

Wenn nun Licht durch eine solche Hornhaut fällt, wird der Teil des Lichtes, der durch den stärker gekrümmten Bereich gebrochen wird, vor dem anderen Teil des Lichtes fokussiert, der durch den schwächer gekrümmten Bereich geht und erst weiter hinten seinen Brennpunkt hat.
Klingt sehr kompliziert, heißt aber eigentlich nur, dass zwei Brennpunkte existieren für verschiedene Bereiche der Hornhaut – einer weiter vorne und einer weiter hinten. Insgesamt gesehen entsteht niemals von einem Punkt im Objektraum ein einziger bzw. gemeinsamer Punkt auf der Netzhaut.
Je nachdem, ob noch Kurz- oder Weitsichtigkeit hinzukommen, entsteht als Bild des Punktes auf der Netzhaut eine unscharfe Ellipse oder im besten Fall ein „Kreis kleinster Verwirrung“.

Diese Abweichung der Hornhaut wirkt sich beim Sehen ungefähr so aus, wie wenn man in einen welligen Spiegel blickt. Das Auge ist also nicht fähig, Lichtstrahlen in einem Punkt zu versammeln.

Warum sind Hornhäute (Corneae) anders geformt?

Nicht alle Hornhäute sind perfekt gekrümmt, genau wie die Zähne eines Menschen selten in einer Reihe stehen. Der Grad der Abweichung bestimmt letztendlich, ob eine Korrektion notwendig ist oder nicht. Die genauen Gründe, warum Hornhäute unterschiedlich gekrümmt sind, sind unbekannt, aber man weiß, dass die Tendenz zur Hornhautverkrümmung erblich ist. Deshalb werden manche Menschen eher eine Hornhautverkrümmung entwickeln als andere.

Wie wirkt sich eine Hornhautverkrümmung auf das Sehen aus?

Die durchsichtige Hornhaut ist an vorderster Stelle des Auges platziert und ermöglicht dem Licht, den Augapfel zu betreten. Die Hornhaut verrichtet ca. ¾ der Arbeit, die für klare Sicht benötigt wird, indem sie die Lichtstrahlen sammelt und auf einen Punkt zulenkt.
Die Linse, die sich hinter der Cornea im Auge befindet, vollendet die Arbeit und richtet die Lichtstrahlen gebündelt auf die Netzhaut, und zwar auf eine ganz bestimmte Stelle: die Fovea centralis – dem Ort des schärfsten Sehens. Wenn das Licht nicht in einem einzigen Punkt in der Fovea gebündelt wird, kann das Bild, das auf der Netzhaut entsteht, nicht einwandfrei ans Gehirn weitergeleitet werden.

Wenn Hornhautverkrümmung vorliegt, ist die Oberfläche der Hornhaut ungleichmäßig gekrümmt und nicht sphärisch. Die Hornhaut kann also das Licht nicht in einen einzigen Punkt bündeln, wie es für eine scharfe Abbildung notwendig ist. Es existieren meist zwei aufeinander senkrecht stehende Meridiane, die jeweils einen eigenen Brennpunkt besitzen, mit fließenden Übergängen dazwischen. Deshalb kann nirgends ein scharfes Bild entstehen, egal wo der Betrachter hinschaut.

Wer bekommt Hornhautverkrümmung?

Hornhautverkrümmung ist sehr verbreitet (Wer ist schon perfekt gebaut?). Experten glauben, dass fast jeder einen gewissen Grad an Hornhautverkrümmung besitzt, oft von Geburt an, der das ganze Leben lang gleich bleibt. Interessant für Eltern und Leute, die mit Kindern arbeiten, könnte sein, dass sich Hornhautverkrümmung oft auf die schulischen Leistungen auswirkt, aber bei Schulsehtests nicht entdeckt wird.

Wie wird Hornhautverkrümmung festgestellt?

Bei einer ausführlichen Augenglasbestimmung wird immer auch überprüft, ob und in welchem Grad Hornhautverkrümmung vorliegt.

Wie kann man darauf reagieren?

Es werden torische Gläser oder Kontaktlinsen verordnet, die das Licht richtig brechen helfen. Ein torisches Glas hat zusätzlich zur gewünschten Stärke gegen Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit ein weiteres refraktives Element, den Zylinder. Es entsteht in einer Achsrichtung eine stärkere Sammelwirkung als in der anderen Achsrichtung, senkrecht dazu.

Wird Hornhautverkrümmung schlimmer?

Hornhautverkrümmung kann langsam zunehmen. Regelmäßige Besuche beim Augenoptiker und Augenarzt können dazu beitragen, dass Ihre Sicht immer bestmöglich korrigiert sein wird.

Wie wird sich eine Hornhautverkrümmung auf Ihr Leben auswirken?

An das Tragen von Kontaktlinsen oder Brille muss man sich zwar erst gewöhnen, aber die Hornhautverkrümmung selbst wird Ihr Leben dann sicher nicht weiter beeinflussen.

Es gibt zwei Arten von Hornhautverkrümmung

Astigmatismus regularis (regulärer A.):
Der am stärksten gekrümmte Abschnitt der Hornhaut steht senkrecht zu dem am schwächsten gekrümmten.
Dieser Zustand lässt sich relativ leicht mit torischen Linsen korrigieren. Dabei kann man weiche torische Kontaktlinsen verwenden, formstabile Kontaktlinsen oder auch Brillengläser.
Astigmatismus irregularis (unregelmäßiger A.):
Von unregelmäßiger Hornhautverkrümmung spricht man entweder, wenn die beiden Hauptschnitte des Auges nicht im 90°-Winkel zueinander stehen und/ oder wenn die Oberfläche der Hornhaut durch Narben oder andere Unebenheiten unscharfe, verzerrte Bilder liefert.
In diesem Fall helfen normale, torische Brillengläser oder torische weiche Kontaktlinsen nicht weiter. Eine optimale Korrektion ist oft nur mit formstabilen Kontaktlinsen möglich, die hierfür meist speziell angefertigt werden. Bei formstabilen Kontaktlinsen bildet sich zwischen Kontaktlinse und Hornhaut eine zusätzliche Tränenlinse, die sämtliche Unebenheiten der Hornhaut optisch ausgleicht, da die Tränenflüssigkeit fast die gleiche Brechzahl besitzt wie die Hornhaut. D. h., beim Übergang des Lichts von der Tränenlinse zur Hornhaut wird das Licht kaum gebrochen.

Es bedeutet kein Stigma, Hornhautverkrümmung zu haben?

Nein, es ist ein ganz normaler, weit verbreiteter Sehfehler. Kaum ein Mensch hat ganz gerade Zähne, und so sind auch zahlreiche Hornhäute (Corneae) unregelmäßig geformt. Während man nicht genau weiß, warum das so ist, wird allgemein davon ausgegangen, dass die Tendenz, Hornhautverkrümmung zu bekommen, erblich ist.

Presbyopie (Alterssichtigkeit)

Wenn Sie beim Lesen das Gefühl haben, Ihre Arme werden zu kurz, dann ist es wahrscheinlich so weit. So bemerken die meisten von uns einen Zustand der Alterssichtigkeit, den die Fachleute Presbyopie nennen.
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „altes Auge“. Schnelles Ermüden oder Kopfschmerzen bei diffizilen Arbeiten z. B. am Computer sprechen ab einem gewissen Alter ebenso für eine beginnende Presbyopie wie die „zu kurzen Arme“.

Wodurch wird Alterssichtigkeit verursacht?

Nun, mit der natürlichen Alterung verliert eigentlich jedes Körpergewebe an Elastizität. Die Haut z. B. wird schlaffer, und wir bekommen Falten. Auch die Linsen unserer Augen verlieren ihre Elastizität und werden immer härter. Die Flexibilität und somit Krümmungsfähigkeit der Linse ist jedoch unbedingt notwendig, um in verschiedenen Entfernungen scharf zu sehen; den Vorgang nennt man Akkommodation.

Die Akkommodationsfähigkeit sinkt also mit zunehmendem Alter. Der Alterungsprozess verläuft natürlich allmählich. Aber erst, wenn der Verlust an Akkommodationsfähigkeit so groß ist, dass bestimmte Entfernungen aus eigener Kraft nicht mehr scharf gestellt werden können, wird die Veränderung bemerkt.

Wie beeinflusst der Verlust an Elastizität das Sehen?

Unsere Fähigkeit zu „sehen“ beginnt, wenn Licht durch die Hornhaut ins Auge eintritt. Die Gestaltung der Hornhaut, der Linse und des Augapfels trägt dazu bei, das Licht derart zu bündeln, dass es exakt auf der Netzhaut auftrifft und dort ein scharfes Bild liefert.

Die Augenlinse spielt eine Schlüsselrolle bei der Scharfeinstellung.
In jungen Jahren ist die Linse flexibel. Mithilfe der feinen Ziliarfasern, an denen die Linse sozusagen im Auge aufgehängt ist, kann sich die Form der Linse verändern. Man sagt auch, das Auge akkommodiert. Beim Blick in die Ferne wird sie abgeflacht, und um in näheren Entfernungen scharf zu sehen, wird sie kontinuierlich kugeliger. Das wird von den Ziliarfasern bewerkstelligt, die beim Blick in die Ferne angespannt sind, die Linse also flachziehen. Beim Blick in die Nähe sind die Fasern entspannt, sie nimmt ihre kugelige Ausgangsstellung ein, und die Linse hat ihren höchsten Brechwert.
Mit dem Alter wird diese Formänderung für die Linse schwieriger, da sie immer härter wird. Die Anpassung kann auch etwas länger dauern als früher.

Wann beginnt die Alterssichtigkeit?

Bereits in der Jugend beginnt die Linse, weniger flexibel zu werden. Aber üblicherweise erst in einem Alter um die Vierzig werden erste Effekte beim Lesen oder besonders feinen Arbeiten registriert. Alterssichtigkeit erwartet jeden von uns, und es gibt keine bekannte Methode, das zu verhindern!

Warum ist Kontaktlinsenpflege so wichtig?

Auf Kontaktlinsen können sich Mikroorganismen (z. B. Bakterien) ansiedeln und Ablagerungen bilden. Werden diese nicht entfernt, können sich die Ablagerungen an der Oberfläche der Kontaktlinsen anhaften und mit der Zeit den Tragekomfort und das Sehen beeinträchtigen. Außerdem besteht eine erhöhte Infektionsgefahr.
Daher müssen Kontaktlinsen regelmäßig mit speziell für die Reinigung und Desinfektion von Kontaktlinsen entwickelten Lösungen behandelt werden, z. B. mit AOSEPT® PLUS Reinigungs- und Desinfektionslösung oder OPTI-FREE® PureMoist® Multifunktions-Desinfektionslösung.

 

AOSEPT® PLUS Desinfektionslösung beseitigt Keime und Bakterien und reinigt Kontaktlinsen wirksam, ist einfach und bequem in der Anwendung und eine hervorragende Wahl für weiche und formstabile Kontaktlinsen.

OPTI-FREE® PureMoist® ist eine Multifunktions-Desinfektionslösung mit HydraGlyde™ Moisture Matrix. Es umhüllt die Oberfläche der Kontaktlinse mit Feuchtigkeit und bindet sie bis zu 16 Stunden. OPTI-FREE® PureMoist® ist die optimale Wahl für alle weichen Kontaktlinsen und sorgt für lang anhaltenden Tragekomfort bis zum Ende des Tages.

Weshalb kann kein Wasser zur Reinigung von Kontaktlinsen verwendet werden?

Leitungswasser enthält Chlor, Mineralstoffe und Metallpartikel, die sowohl die Kontaktlinsen wie auch das Auge schädigen können. Vor allem aber enthält Wasser Bakterien, die zu schwerwiegenden Augeninfektionen führen können. Selbst hergestellte Kochsalzlösungen, gereinigtes oder destilliertes Wasser sind nicht steril und bewirken keine Desinfektion der Kontaktlinsen. Daher dürfen sie nicht zum Abspülen oder für die Aufbewahrung der Kontaktlinsen verwendet werden.

 

Alcon® bietet hoch leistungsfähige Kontaktlinsenpflegemittel für die Kontaktlinsenpflege. Sie sorgen für einen langfristigen Tragekomfort der Linsen und sind einfach in der Anwendung.

Wie wird die Alterssichtigkeit festgestellt?

Eine ausführliche Überprüfung Ihrer Augen sowohl in der Ferne als auch in der Nähe durch Augenarzt oder Augenoptiker wird Ihnen Klarheit verschaffen. Ein Besuch beim Augenarzt sollte auch etwaige andere unerwünschte Veränderungen ausschließen.

Wie kann man auf die Alterssichtigkeit reagieren?

Normalerweise wird Ihnen Ihr Fachmann unterstützende Gläser zum Lesen bzw. für die Nähe verordnen. Diese Gläser haben genau die Stärke, die Ihren Linsen zur richtigen Fokussierung fehlt. Dabei ist es wichtig, dass Sie nach der Entfernung gefragt werden, in der Sie hauptsächlich die Unterstützung benötigen. Addition wird der Betrag genannt, der Ihnen für Ihre Hauptarbeitsentfernung fehlt. Die Additionswerte werden so ausgewählt, dass Sie bequem in der Hauptentfernung arbeiten können, aber noch ein Entfernungs-Spielraum nach vorne nach vorne und hinten gegeben ist. Schließlich haben Sie in der Regel stets einen Restanteil an Akkommodationsfähigkeit, der dazu ausgenutzt wird. Sollten Sie für die Ferne keine Brille benötigen, genügt wahrscheinlich eine reine Lesebrille, und Sie können wieder entspannt lesen und arbeiten. Wenn andere Sehfehler wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung hinzukommen, werden Gleitsicht- oder Bifokalgläser oder Gleitsichtkontaktlinsen eine bequeme Lösung für Sie sein.

Kann ich meine Kontaktlinsen noch tragen?

Ja. Sie haben sogar drei Möglichkeiten, wie Sie als Kontaktlinsenträger mit der neuen Situation umgehen können:

 

  1. Bifokal- oder Multifokal-Kontaktlinsen
  2. Monovision
  3. Kontaktlinsen für die Ferne + Lesebrille zum Lesen und Arbeiten
Wird sich die Alterssichtigkeit häufig verschlechtern, nachdem sie einmal korrigiert wurde?

Alterssichtigkeit ist ein Vorgang, der sich kontinuierlich verändert. Allerdings wird mit einem bestimmten Alter ein Endstadium erreicht.
Mit ca. 65 Jahren werden Sie Ihre letzte Veränderung benötigen. Wenn Sie Ihre Augen aber regelmäßig untersuchen lassen, werden Ihnen zu plötzliche Änderungen keine Schwierigkeiten bereiten. Wenn Sie mit der ersten Korrektion der Alterssichtigkeit zu lange warten, werden Sie mit längeren Eingewöhnungszeiten rechnen müssen.

Wenn Sie bereits bei den ersten Anzeichen („Hilfe, meine Arme werden zu kurz …“) einen genauen Sehtest machen lassen, werden Sie kaum einen Unterschied zu vorher merken. Sie werden nur viel entspannter und beispielsweise ohne Kopfschmerzen arbeiten. Den routinemäßigen Sehtest kann Ihr Augenoptiker durchführen.
Trotzdem sollten Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung zum Augenarzt gehen.